Unsere Patenkinder

Wir sind sehr glücklich, Ihnen an dieser Stelle einige unserer Patenkinder vorstellen zu dürfen, die durch unser Programm bereits unterstützt werden. MIttlerweile betreut EMIKWANO 70 Mädchen und Jungen unterschiedlichen Alters, die im Westen Ugandas zuhause sind und dort auch zur Schule gehen.

Benigna Nakansaana (geboren 1998)

 

Die junge Beni war eines unserer ersten Patenkinder. Noch vor der offiziellen Vereinsgründung entschlossen sich ihre Paten im Jahr 2014, den Ausbildungsweg des Mädchens zu begleiten. Sie ist die Älteste von sechs Geschwistern, 3 Mädchen und 3 Jungs. Seit dem Tod ihres Vaters, versorgt Benis Mutter die Kinder alleine, was nicht immer einfach ist. Häufig genügt das durch Landwirtschaft erwirtschaftete Geld nur dafür, die alltagsnotwendigen Dinge wie Lebensmittel, Salz, Seife, Kleidung und Feuerholz zu kaufen. Für das Schulgeld der damals 16-jährigen Beni blieb leider nichts mehr übrig. In einem solchen Fall passiert es in Uganda häufig, dass Mädchen früh heiraten und in sehr jungem Alter Kinder bekommen. Leider entsteht daraus dann meist eine lebenslange Abhängigkeit.

Aber Beni wollte noch nicht heiraten. Sie wollte weiter zur Schule gehen, wollte lernen und etwas aus ihrem Leben machen. Auch wenn es nicht immer einfach für sie war, absolvierte sie sowohl durch die finanzielle Unterstützung, aber auch durch die Betreuung, durch Motivation und Zuspruch, den Realschulabschluss.

Aktuell besucht Beni das „College“ und macht eine Ausbildung zur Kindergarten-Lehrerin, wie man es in Uganda nennt. Die letzte Begegnung mit ihr war großartig! Aus dem schüchternen Mädchen ist eine selbstbewusste junge Frau geworden, die voller Stolz von ihrem Praktikum im Kindergarten berichtet. Es ist wunderbar zu sehen, was sie bereits erreichen konnte. Sie hat eine Vision für ihr Leben entwickelt und blickt positiv in die Zukunft. Eines Tages kann sie ihr eigenes Geld verdienen, wenn sie das möchte. Beni wird ihr Leben selbst gestalten können.

Ihr Zuhause
Einige von Benis jüngeren Geschwistern
Benigna ist eine junge Frau geworden

Angella Nassazi (geboren 2008)

Angella gehört zu unseren jüngeren Patenkindern, die noch die Grundschule besuchen. Sie hat 4 Geschwister und als ich (Katharina, Erste Vorsitzende von EMIKWANO) sie zum ersten Mal traf, war sie erst 4 Jahre alt. Sie lebte zu der Zeit bei ihrer Großmutter in einem kleinen Dorf, da ihre Mutter sich nicht um sie kümmern konnte. Der Vater hatte die Familie verlassen und seine Kinder waren ihm egal. Leider hatte aber auch Angellas Großmutter kaum Möglichkeiten, um für ihre Enkel zu sorgen. Das kleine Mädchen hatte damals eine große Platzwunde am Kopf, wo ihr älterer Bruder sie unbeabsichtigt bei der täglichen Arbeit auf dem Feld mit einer Machete verletzt hatte. Sie schlief auf einer Bastmatte auf dem Lehmboden, hatte keine Bettdecke und keine Schuhe. Es war eine traurige erste Begegnung.

Doch wenn ich Angella heute begegne ist es solch eine Freude! Wir konnten ihrer Mutter die Möglichkeit geben, dass sie nun mit ihren Kindern zusammenleben und für sie sorgen kann. Durch die finanzielle Unterstützung von EMIKWANO kann Angella eine Schule besuchen. Sie ist Vertrauensschülerin in ihrer Klasse und schreibt sehr gute Noten. Es wäre ein so großer Verlust gewesen, wenn das Mädchen niemals lesen und schreiben gelernt hätte! Nicht nur für sie persönlich, auch für ihre Familie und vielleicht sogar für das Land Uganda…

Zuhause bei ihrer Großmutter
Angella (in rot) mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern bei meinem Besuch im März 2018

Leonard Alinaitwe (geboren 1993)

Leonard ist ein sehr aufgeweckter junger Mann. Statt wie manch andere einfach nur darauf zu warten, dass seine Eltern ihm das Schulgeld geben, war er schon immer einfallsreich und fleißig. Er entwickelte die Idee eines Ziegenprojekts, das ihm zu Schulgeld verhelfen sollte. Mit etwas Startkapital begann er und konnte dadurch erfolgreich seinen Realschulabschluss absolvieren. Eine anschließende Ausbildung konnte er allerdings nicht mehr weiter finanzieren.

Durch die Patenschaft wurde es Leonard möglich, eine Ausbildung zum Labor-Assistenten zu machen. Nach seinem Abschluss wird er dann in einer Krankenstation arbeiten können und ein festes Gehalt gezahlt bekommen. Dann wird seine Patenschaft enden, er wird für sich selbst sorgen können. Und nicht nur allein für sich. Die letzten Jahre haben für Leonard die Bedeutung von Bildung sehr deutlich werden lassen. Wenn man ihn fragt, dann stehen nun seine Geschwister an erster Stellen. Denn ihnen möchte Leonard auch die Chance auf Bildung ermöglichen. Er wird sie darin bestärken und unterstützen. Die ihm widerfahrene Hilfe wird Kreise ziehen.

Leonard (Mitte) mit seinen Eltern - stolz auf sein Ziegenprojekt
Leonard (rechts) mit seinen Kommilitonen